Neues im Fall Baumann
Thomas Horst Baumann
Weil am Rhein / Ba-Wü: Wie bereits gemeldet, wurde vor einigen Tagen in Weil am Rhein der JN-Stützpunktleiter Thomas Horst Baumann verhaftet. Ihm wird vorgeworfen, einen Sprengstoffanschlag geplant zu haben und dazu diverse Chemikalien gesammelt zu haben. Tatsächlich aber fand man bei ihm keine Bomben und auch keine Pläne, die auf bestimmte Anschlagsziele hindeuten. Diverse Andeutungen in den Medien entsprechen lediglich reinen Spekulationen
Wenn er überhaupt in Haft sitzt, so nur deshalb, weil die Polizei bei ihm eine Waffe ohne Munition fand, die unter das Kriegswaffenkontrollgesetz fällt.
Wie schon am 27. August von uns vermutet, entstammt die Denunziation aus antifaschistischen Kreisen. Diese Angaben eines erklärten politischen Gegners sind das Einzige, auf was sich die Polizei stützen kann. Um den Fall politisch wirksam auch auf weitere nationale Kreise ausdehnen zu können, hat die Polizei inzwischen Kameraden Baumanns direkt von der Arbeit aufs Amt geholt, um ihnen dort gefälschte Aussagen Baumanns vorzulegen. Offenbar versuchte man auf diese Weise den Vorgeladenen „Geständnisse“ zu entlocken. Baumann selbst schweigt zu allen Vorwürfen.
Bemerkenswert in diesem Fall ist, daß der E-Mailverkehr Baumanns von der Antifa Freiburg nahezu komplett überwacht wurde, was natürlich illegal ist, was aber keinen wirklich stört, weil von dieser Art der Überwachung nur „Nazis“ betroffen sind.
In der BADISCHEN ZEITUNG heißt es dazu:
„…Ein Vertreter der Antifa, welcher der Redaktion namentlich bekannt ist, aber in der Zeitung anonym bleiben möchte, zeigte abgefangene E-Mails des jetzt verhafteten Neonazi. “Wir haben uns jetzt langsam strukturiert und gehen zum Gegenschlag über”, heißt es da. Ein anderes Mal bietet sich der jetzt festgenommene Bombenbastler an, inkognito einen Vortrag der Antifa in der Freiburger KTS zu besuchen. Das war im vergangenen Sommer. “Wir wissen nicht, ob er wirklich da war”, sagt der BZ-Gesprächspartner.
Für die Autonomen steht auch fest, dass die Neonazis Anschläge planten. Sie glauben auch nicht, dass es sich bei dem Weiler mit seiner Bomben-Idee um einen Einzeltäter handelt. Seine Absichten jedenfalls hat der 22-Jährige in Nachrichten an “Kameraden” nicht verschleiert: Er wolle für den Erhalt und das Überlebensrecht seines Volkes kämpfen, “wenn nötig später auch militant, selbst wenn ich dafür mein Leben opfern müsste”, schrieb er schon 2007, laut Mails, welche die Antifa gesichert hat.
Die Ermittlungsarbeit gegen Rechts, wie die Antifa sie mit Verve und Computerfachwissen betreibt, ist – natürlich – nicht legal. Man sehe sich aber dazu gezwungen, weil es sonst niemand tun würde, verteidigt der Gesprächspartner aus der Szene das Vorgehen. Er fragt: “Was macht eigentlich der Verfassungsschutz den ganzen Tag?” Der Bombenbastler habe schließlich auf der Internetplattform SchülerVZ mit seinen Vorhaben geprahlt. “Wir hatten bessere Infos als die Polizei”, sagt der Mann aus der linken Szene. …“
Inwieweit die Linken nun der örtlichen nationalen Szene einen schweren Schlag zugefügt haben, indem sie deren Kopf „abgesägt“ haben, lassen wir mal dahingestellt. Fest steht jedoch, daß man bislang gegen Baumann außer politisch motivierten Indizien und der seiner Behauptung aus dem Jahre 2007, daß er ggfs. sein Leben für sein Volk opfern würde, kaum etwas in der Hand hat. Und wer der Meinung ist, eine alte Waffe aus dem Zweiten Weltkrieg ohne Munition stelle eine Gefahr für Leib und Leben dar, dem empfehlen wir einen Blick unter diesen Link. Was den in der taz anklingenden Vorwurf betrifft, man hätte politische Gegner ausgespäht, so ist dieser wohl von allen Vorwürfen der unsinnigste, haben Baumann und seine Freunde in diesem Fall doch auch nichts anderes getan, als was bei ihren Gegnern gang und gäbe ist und wie man sehen kann, sogar auf sehr viel höherem Niveau.
Bleibt es bei dieser Ermittlungslage gehen wir davon aus, Thomas Horst Baumann bald wieder in Freiheit begrüßen zu können.
Thomas Horst Baumann befindet sich derzeit in der
Justizvollzugsanstalt Freiburg
Hermann-Herder-Straße 8
79104 Freiburg
Tel.: 0761/2116-0
Fax.: 0761/2116-4120
E-Mail: poststelle@jvafreiburg.justiz.bwl.de